Was sind Schadstoffe?
Schadstoffe

Im täglichen Sprachgebrauch versteht man unter Schadstoffen in der Umwelt vorhandene Stoffe oder Stoffgemische, die schädlich für Menschen, Tiere, Pflanzen oder andere Organismen sowie ganze Ökosysteme sein können.

Lies dir den Text aufmerksam durch.
“Schadstoffe kommen in fast jedem Herstellungsprozess der Kleidung vor, aber was haben Schadstoffe mit meiner Klamotte zu tun? Und wie gelangen sie in meine Jeans?”

Schon beim Anbau von Naturfasern kommen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. In der Herstellung wird Formaldehyd verwendet um die Kleidung knitter- oder bügelfrei zu machen.
Für die Veredelung von Oberflächen setzt die Industrie anschließend zum Beispiel Fluor, Chlor, Brom oder Jod ein. Mehr als die Hälfte aller Farbstoffe, die in der Kleidungsindustrie verwendet werden, sind sogenannte Azofarbstoffe. Dabei handelt es sich um synthetische Farbstoffe, die auf der Grundlage von Erdöl hergestellt werden. Die für die Jeans typische Farbe heißt Indigo und diese besteht aus dem kritischen Farbbestandteil Anilin.
Damit die Kleidung dann auch gut in den Geschäften ankommt, kommen weitere Chemikalien wie zum Beispiel Insektizide zum Einsatz. Diese schützen die Kleidung während des Transports.
Wo kommen die Schadstoffe her?
In Deutschland und Europa herrschen strenge Schadstoffgrenzen, deren Einhaltung überprüft wird.
Die größten Anbaugebiete für Baumwolle befinden sich allerdings in Pakistan, Indien, China und den USA.

Welche Schadstoffe gibt es und wofür werden sie gebraucht?
Kunstharze dienen zur Oberflächenbehandlung von Baumwollfasern. Sie sind einer der Hauptgründe für Kontaktallergien durch Kleidung.
Kunstharze sind weiche Feststoffe oder zähflüssige Substanzen, die chemisch hergestellt werden.
Dispersionsfarben sind in der EU verboten, werden außerhalb aber häufig in der Textilfärbung eingesetzt. Sie lösen Hauterkrankungen aus.
Sie sind zäh- bis dünnflüssige Farben, die aus Lösemitteln, Pigmenten und Füll- und Zusatzstoffen bestehen.
Azofarbstoffe sind krebserregend und dürfen in der EU nicht verwendet werden. Außerhalb von Europa sind sie für das Färben allerdings häufig im Gebrauch.
Azofarbstoffe stellen die größte Farbstoff-Gruppe dar und werden synthetisch hergestellt.
Ihr Name leitet sich aus einer bestimmten Bindung zweier Stickstoff-Atome (Aluminiumdotiertes Zinkoxid) ab, die für diese Farbstoffe charakteristisch sind.
Sie werden hauptsächlich in der Textilindustrie verwendet.
Schwermetalle fixieren die Farbe auf den Fasern. Sie unterliegen strengen Grenzwerten.
Schwermetalle sind eigentlich natürliche Bestandteile der Erdkruste. Einige sind sogar lebensnotwendige Bestandteile unserer Nahrung. Hierzu zählen Zink, Eisen, Mangan und Kupfer.
Andere Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder Quecksilber können jedoch die menschliche Gesundheit schädigen.
Außerdem gibt es noch Schadstoffe, die der Kleidung eine Funktion geben oder sie verschönern:
PFC dienen als wasserabweisende Beschichtungen auf Arbeits- und Outdoorkleidung. Sie werden in einer Vielzahl von Verbraucherprodukten eingesetzt. Dies führt jedoch gleichzeitig zu einer weltweiten Verbreitung dieser keineswegs unbedenklichen Chemikalien. PFC sind kaum abbaubar und verbleiben daher für einen sehr langen Zeitraum in der Umwelt. Einige PFC reichern sich in der Umwelt und in Organismen an und wirken zudem gesundheitsschädlich auf den Menschen.
Phthalate sind Weichmacher und befinden sich in T-Shirt-Aufdrucken. Auch sie sind schändlich für die Gesundheit der Menschen.
Die chemische Industrie produziert in Westeuropa jährlich rund eine Million Tonnen Phthalate. Mehr als 90% gehen in die Produktion des Weich-PVC. Sie werden z.B. in Kabeln, Folien, Fußbodenbelägen, Schläuchen, Tapeten, Sport- und Freizeitartikeln eingesetzt.
Phthalate bestehen hauptsächlich aus Alkoholen und Salzsäuren.
Formaldehyde sind krebserregende und allergieauslösende Hilfsmittel für knitterfreie Hemden.
Der EU-Grenzwert liegt bei 0,15 %. Ist mehr enthalten, muss dies gekennzeichnet werden.
Unter Standardbedingungen ist Formaldehyd ein farbloses Gas mit einem stechenden Geruch.
TBT dient als Desinfektionsmittel zum Schutz gegen Milben und Pilze.
Hier liegt der Grenzwert in der EU bei 0,1 % Bestandteil in Textilien.
Dieser Schadstoff ist extrem giftig und kann Niere, Leber, Stoffwechsel und Immunsystem schädigen.
Halogene sind äußerst giftige Flammschutzmittel in Kleidung. Halogene im einzelnen sind Fluor, Chlor, Brom und Jod. Sie können das Nerven- und Immunsystem, die Nieren und die Leber schädigen.
Einige Wasserpflanzen produzieren natürliche Halogenverbindungen und geben diese an die Luft ab. Die Mengen, die aber durch Fabriken in die Luft gelangen schädigen die Ozonschicht.
Lernspiel

Ordne den Schadstoffen ihre Verwendung zu.