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Liebe Lehrkräfte, Referendar:innen, Lehramtsstudierende und interessierte Besucher:innen…

… auf dieser Plattform werden digitale Lernumgebungen als offene Bildungsressourcen (OER) angeboten, die an der Universität Bremen im Rahmen des Grundschullehramt-Studiums im Studienfach ISSU/Sachunterricht von Studierenden entwickelt wurden. Alle angebotenen Lernumgebungen sind für den Einsatz im Sachunterricht konzipiert, fokussieren ein sachunterrichtlich relevantes Themenfeld (bzw. eine sachunterrichtlich relevante Fragestellung) und können dazu genutzt werden, die Potenziale digitaler Medien im Sachunterricht technisch möglichst einfach sowie schnell und gleichzeitig didaktisch sinnvoll in den Einsatz zu bringen.

Zu jeder Lernumgebung (als Kacheln in einzelnen Themenclustern auf dieser Startseite dargestellt) finden sich zugehörige didaktische Hinweise in Form so genannter “Didaktischer Steckbriefe”. In der Kombination aus webbasierter Lernumgebung und didaktischem Steckbrief können Lehrkräfte die fachdidaktische sowie mediendidaktische Konzeption der angebotenen Materialien und Strukturen durchdringen und sie für eigene Lerngruppen adaptiert in den praktischen Einsatz bringen. Dazu empfehlen wir, vorab eine klassische Bedingungsanalyse vorzunehmen.

Inhaltliche Schwerpunkte

(Online-) Tools für die Gestaltung von Lehren und Lernen im Grundschulunterricht

Für den Grundschulunterricht – und im Speziellen auch für den Sachunterricht – lassen sich vielfältige Potenziale digitaler Medien nutzen, um Lehr- und Lernprozesse didaktisch gewinnbringend technisch zu unterstützen. Einige spezielle Tools möchten wir hier anführen und kurze Einsatzszenarien skizzieren, die aus eigener Erfahrung sinnvoll im Grundschulunterricht einsetzbar sind.

Im Kontext unseres Uni-Seminars arbeiten wir gemeinsam mit unseren Studierenden mit diesen Tools, um z.B. Teile der von Studierenden entwickelten Lernumgebungen zu gestalten. Im Uni-Seminar stellen wir daher in jeder Seminarwoche ein spezielles Tool als “Tool des Tages” vor. Die Studierenden haben im Anschluss an eine Kurzvorstellung die Möglichkeit, die Tools direkt auszuprobieren.

Classroomscreen – Digitales Whiteboard mit kleinen Widgets für den digital unterstützten Unterricht

Kurzinfo: Schnell und einfach digitale Tafelbilder entwickeln? Die Zeit in Gruppenarbeitsphasen für alle Lernenden sichtbar stoppen? Gruppen einteilen, ohne dass einzelne Lernende sich benachteiligt fühlen? Aufgabenstellungen für alle sichtbar darstellen? Online-Ressourcen “an die Tafel heften”? Das könnten einige Herausforderungen sein, die Lehrkräften in der Schule und anderen Bildungseinrichtungen täglich begegnen und für deren Bewältigung man ggf. nach schnellen und einfachen Werkzeugen sucht. Die Suche hat hiermit ein Ende, denn “Classroomscreen” hilft hierbei. Classroomscreen bietet kostenlos und ohne Anmeldeverpflichtung an einem Ort ein digitales Whiteboard für den Klassenraum, auf dem Lehrkräfte kleine Widgets (Hilfsprogramme) für alltägliche Aktionen im Unterricht nutzen können. Nur um einige Möglichkeiten zu nennen: Zeiterfassung in Arbeitsphasen, zufallsbasierte Gruppeneinteilung, kurze Abstimmungen in der Lerngruppe, Umwandeln von komplexen und langen Internet-Links zu einem QR-Code.

Link: www.classroomscreen.com

Herausgeber:innen

Dr.’in Linya Coers

Linya Coers ist Lektorin am Fachbereich 12: Erziehungs- und Bildungswissenschaften im Kontext der Elementar- und Primarstufendidaktiken an der Universität Bremen und fühlt sich in der Sachunterrichtsdidaktik zuhause.

Kontakt: lcoers@uni-bremen.de

Dr. Christian Staden

Christian Staden ist Lektor am Fachbereich 12: Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Bremen und Digital Media Coordinator am Institut Technik und Bildung (ITB). Er forscht und lehrt zu den Potenzialen digitaler Medien für Bildungsprozesse und fühlt sich in der Berufs- und Medienpädagogik zuhause.

Kontakt: staden@uni-bremen.de

Hier finden Sie ein Verzeichnis aller Autor:innen, die mit tollen Ideen und Umsetzungsbeispielen zum Erfolg dieser Plattform beitragen!

Das Konzept unserer Online-Plattform

Relevanz und Zielsetzung

Vor dem Hintergrund der entsprechend ausgebauten informationstechnischen Infrastruktur im Grundschulbereich des Landes Bremen (iPads in den Schulen, Lernplattform “itslearning”, SuBITI/WLAN) besteht ein besonderer Bedarf an gut ausgebildeten Lehrkräften, die dazu in der Lage sind, Lehr- und Lernprozesse mit und über digitale Medien zu gestalten und zu unterstützen. Dazu sind sowohl Medienkompetenzen als auch ein besonderes Maß an medienpädagogischer Kompetenz vonnöten, die insbesondere mit fachdidaktischen Planungskompetenzen verknüpft sein müssen. In der ersten Phase der Lehrer*innenausbildung sind entsprechende Angebote ausbaufähig, die speziell das Wechselverhältnis zwischen didaktisch sinnvollen und technisch machbaren Entscheidungen im Kontext von Planungshandeln fokussieren.  

Die damit verbundenen Potenziale und Herausforderungen aufgreifend, besteht seit 2017 eine Kooperation zwischen Sachunterrichts- und Mediendidaktik an der Universität Bremen. Die Kooperation manifestiert sich in einem Wahlpflichtmodul, welches im Studienfach ISSU (Interdisziplinäre Sachbildung/ Sachunterricht im Studiengang BiPEb/Bildungswissenschaften des Primar- und Elementarbereichs) im 5. Bachelorsemester verankert ist. Hier erwerben die Studierenden Kompetenzen, um einen medial unterstützten Sachunterricht fachwissenschaftlich angemessen sowie fach- und mediendidaktisch sinnvoll zu planen und zu gestalten. 

Zu unserem Uni-Seminar: Zentrale Ziele und Inhalte

Projektförmig und in Kleingruppen gestalten die Studierenden im Seminar im Laufe des Semesters unter Verwendung eines speziell aus dem Seminarkontext heraus entwickelten, webbasierten Content-Publishing-Systems (dem so genannten “Content-Kit”) digitale Lernumgebungen zu einer selbstgewählten Fragestellung im Kontext verschiedener Themenfelder des Sachunterrichts-Curriculums. Die Ergebnisse finden Sie auf dieser Seite!

Theoriegeleitete entwickeln sie so im Sinne der Didaktischen Rekonstruktion eine didaktische Strukturierung. Die dabei entstehenden Lernumgebungen können perspektivisch von oder gemeinsam mit Schüler*innen im Sachunterricht der Grundschule genutzt werden. Gelegenheit dazu bietet das im Anschluss an dieses Seminar gelagerte, dreiwöchige Schulpraktikum (die sogenannten ‘Praxisorientierten Elemente’ (POE)). Darin haben die Studierenden die Möglichkeit, ihre selbstentwickelten digitalen Lernumgebungen und die dahinter liegenden didaktischen Konzepte direkt im praktischen Einsatz zu erproben und so die im Seminar erworbenen Planungs- und Gestaltungskompetenzen unmittelbar zu reflektieren.

Details zum Seminarkonzept

Die Studierenden werden im Seminar dabei unterstützt, selbst gewählte Themenschwerpunkte fachwissenschaftlich zu durchdringen und auf dieser Basis fach- und mediendidaktisch begründete Aufgaben, Medien und Materialien für den Sachunterricht zu konzipieren. Diese werden von Studierenden in webbasierten Lernumgebungen arrangiert. Zentral ist dabei die Reflektion und Erschließung der Potenziale digitaler Medien für den Einsatz im Sachunterricht sowie deren fachdidaktisch sinnvolle Verankerung. Die Lernumgebung stellt sich als eigene Internet-Seite dar und besteht pro Studierendengruppe aus einzelnen Textbausteinen, Navigationselementen, ggf. Fotos, Audio-Dateien, Animationen, recherchierten Internet-Links und weiteren Materialien sowie interaktiven Aufgaben und Lern-Nuggets, die z.T. von den Studierenden im Seminar selbst produziert werden. Dafür besteht beispielsweise bei der Gestaltung der Lernumgebungen integrativ die Möglichkeit, eigene H5P-Elemente zu entwickeln und einzubetten. 

Parallel zur multimedialen Lernumgebung entwickeln die Studierenden einen “didaktischen Steckbrief”, in welchem Sie ihre fach- und mediendidaktische Entscheidungsfindung und Konzeption begründet und intersubjektiv nachvollziehbar darstellen. Die einzelnen Elemente des Steckbriefs werden sukzessive im Seminar theoriegeleitet erarbeitet und schließlich parallel zur Gestaltung der Lernumgebung finalisiert. Die webbasierten Lernumgebungen und die dazugehörigen didaktischen Steckbriefe bilden schlussendlich eine Einheit. Durch diese Konzeption wird der Fokus im Seminar darauf gelegt, einen Medieneinsatz im Sachunterricht nicht vor dem Hintergrund eines Selbstzwecks, sondern stets unter Berücksichtigung (fach- und medien)didaktisch begründeter Entscheidungsfindung zu betrachten. Dadurch wird der Anspruch eingelöst, einzelne Planungsentscheidungen bei der Gestaltung von Unterricht theoriegeleitet zu begründen.

Zur Entwicklung und Gestaltung eigener digitaler Medien wird im Seminarverlauf stets darauf abgezielt, die digitalen Endgeräte der Studierenden sinnvoll zu nutzen (Bring-Your-Own-Device). So können z. B. Smartphones dazu eingesetzt werden, kleine Lernvideos, Audio-Dateien, Podcasts, Fotos und weitere Lernmedien zu erstellen, aufzubereiten und für Schüler*innen verfügbar zu machen. Dies ist vor allem mit Blick auf den Transfer in die Praxis relevant. Studierende erwerben so Kompetenzen für die Gestaltung multicodierter Lernmedien. Durch den Gebrauch ihrer eigenen, täglich genutzten Endgeräte erkennen sie, welche niedrigschwelligen und zugänglichen Optionen sie mit ihrer technischen Ausstattung haben, um digitales Lernen/ digital gestütztes Lernen für ihre Sachunterricht zu gestalten. Im Sinne einer Anschlussfähigkeit an die Situation in den Bremer Grundschulen besteht die Möglichkeit, im Seminar mit einem speziell angeschafften iPad-Klassensatz zu arbeiten. Mit Blick auf die Professionalisierung angehender Grundschullehrkräfte im Land Bremen wird so ein entscheidender Beitrag für die zunehmende Verknüpfung der Phasen der Lehramtsausbildung geleistet.  

Über diese infrastrukturelle Grundkonzeption hinaus, wird im Seminarkontext mit weiteren digitalen Tools gearbeitet, die für den Einsatz in der Grundschule relevant sein können, sodass die Studierenden in ihrem eigenen Lernprozess auf einer Metaebene ihr Medienrepertoire erweitern und festigen. So findet z.B. die gesamte Dokumentation im Seminars über ein kollaborativ gestaltetes, interaktives Miro-Board (Online-Whiteboard) statt. Durch das permanent verfügbare Board ist es den Studierenden unabhängig von Seminarzeiten möglich, z.B. offene Fragen zu notieren, die für alle einsehbar und beantwortbar sind. Um das Medienrepertoire der Studierenden im Kontext zukünftig im Unterricht einsetzbarer digitaler Tools noch zu erweitern, ist im Seminarkonzept das Format des “Tool des Tages” verankert. In jeder Seminarsitzung wird ein spezielles Online-Tool überblicksartig vorgestellt, das von den Studierenden als angehende Lehrkräfte dazu genutzt werden kann, bestimmte Potenziale digitaler Medien schnell und ohne besonderes informationstechnisches Know-How in die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen einzubinden. Die Besonderheit dieses Formats liegt darin, dass auch Studierende eigene Tools für die Kategorie “Tool des Tages” vorschlagen können, um sie den Kommiliton*innen im Seminar zu präsentieren. Am Ende des Semesters steht eine kuratierte und kooperativ erarbeitete Auflistung digitaler Werkzeuge, die sich nicht nur für die Gestaltung der webbasierten Lernumgebungen im Seminar, sondern auch darüber hinaus in anderen Kontexten der Lehr-Lernprozessgestaltung einsetzen lassen.  

Kooperation: Sachunterrichtsdidaktik und Medienpädagogik

Hervorzuheben ist, dass es sich bei der Veranstaltung nicht um ein additives Modell der gemeinsamen Lehre handelt, sondern dass alle Lehrveranstaltungen von beiden Lehrenden (Dr.’in Linya Coers & Dr. Christian Staden) gemeinsam geplant, vorbereitet und durchgeführt werden. Eine enge Verzahnung zwischen Fachdidaktik, Fachwissenschaft (ISSU/ Sachunterricht) und Mediendidaktik ermöglicht eine intensivere und zielgruppenadäquate Betreuung der Studierenden, da fachwissenschaftliche, fachdidaktische und medienpädagogische Potenziale und Herausforderungen integrativ thematisiert werden können. Die enge und für die Ausbildung von Sachunterrichtslehrkräften in Bremen innovative Verzahnung der Kompetenzen beider Lehrenden des Seminars bedeutet in der Praxis u.a., dass Exempel für Unterrichtsmedien (z.B. Erklärvideos), die im Seminar analysiert und diskutiert werden, so gewählt werden, dass sie einen inhaltlichen Bezug zum fachlichen Schwerpunkt des Seminars aufweisen. So ist es möglich, Inhalte und Medien in Bezug auf das Seminarthema und die individuellen Schwerpunktfragen der Kleingruppen zu analysieren und deren Gebrauchswert und fachdidaktischen Nutzen zu reflektieren. Außerdem wird das Content-Management-System, mit dem die Studierenden als Gruppenleistungen ihre Lernumgebungen gestalten, integrativ genutzt, um im Seminar Aufgaben zu fachdidaktischen oder fachwissenschaftlichen Aspekten zu bearbeiten.

Diese Beispiele zeigen, wie eng die Arbeitsbereiche ISSU und Mediendidaktik in diesem Seminar zusammenarbeiten, um die Studierenden möglichst praxisorientiert und integrativ dabei zu unterstützen, die Planungsaufgabe, fachliche und fachdidaktische Erschließung eines Gegenstandes mit der (multi-)medialen Umsetzung und Strukturierung der Planungsüberlegungen zu verbinden, zunehmend selbstständig zu bewältigen. Die Veranstaltung stellt mit diesem Zuschnitt sowohl eine innovative Kooperation zwischen Fach- und Mediendidaktik als auch ein innovatives Konzept in der Lehrer*innenbildung für das Fach Sachunterricht dar und dient damit nicht zuletzt der interdisziplinären Weiterentwicklung des Lehrangebots der Universität Bremen.