Herkunftsländer
Nachdem wir nun gelernt haben, was die Baumwollpflanze überhaupt ist, wollen wir uns nun angucken, wo Baumwolle überhaupt angebaut werden kann. Eins steht nämlich fest, in Deutschland wächst die Baumwolle nicht! Im Anschluss wollen wir uns dann auch noch zwei Anbauländer im Detail anschauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Weltkarte
Wie wir bereits gelernt haben, mag die Baumwollpflanze es gerne warm. Deswegen eignet sich in Europa kaum für den kommerziellen Baumwollanbau. Die Baumwollpflanze hat außerdem einen hohen Wasserbedarf, das führt dazu, dass die Baumwollpflanzen fast überall bewässert werden müssen. Das wirkt sich negativ auf den natürlichen Wasserhaushalt in den Regionen aus.
Auf der Karte unten findest du die zehn Länder die jedes Jahr am meisten Baumwolle produzieren, zusammen über 23.000.000 Tonnen. Klicke sie an um zu erfahren wie die Länder heißen und wieviel jedes einzelne produziert.
Anbaubedingungen
Baumwolle wird in den meisten Fällen als Monokultur angebaut, das bedeutet, dass auf den Anbaufeldern jedes Jahr ausschließlich Baumwolle wächst. Da die Pflanze dem Boden immer die gleichen Nährstoffe entziehen, wirken sich solche Monokulturen langfristig negativ auf die Fruchtbarkeit des Bodens aus. Dünger ist für den Anbau daher unverzichtbar. Der Einsatz von großen Mengen von Düngern führt aber häufig zu einer Kontamination von natürlichen Gewässern und Grundwasser. Das gefährdet Mensch und Umwelt in den Anbaugebieten.
Bewässerung
Baumwolle wächst wie wir bereits festgestellt haben nur in sehr warmem Klima. Das macht eine künstliche Bewässerung für die Pflanzen unverzichtbar. Die Pflanze benötigt sogar so viel Wasser, das sie regelrecht unter Wasser gesetzt wird. In den warmen Klimazonen ist Wasser allerdings eine kostbare Ressource. Die übermäßige Bewässerung von Anbaufeldern kann dann zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels und dem Rückgang von natürlichen Gewässern führen und spült Dünger und Pestizide ins Grundwasser. Im schlimmsten Fall kommt es im Sommer zur Trinkwasserknappheit.
Pestizide
Da die Baumwollpflanzen nicht zum Verzehr gedacht sind, kommen bei ihrem Anbau ein umfangreicher Mix von Pestiziden zum Einsatz. Für den Endverbraucher hat das wenig Auswirkungen, weil die Baumwolle im Verarbeitungsprozess mehrfach gereinigt wird. Für die Menschen, die beim Baumwollanbau direkt oder indirekt mit den Pestiziden in Kontakt kommen, können die meist Krebserregenden Stoffe verheerende Auswirkungen haben.
Ein weiteres Opfer vom Pestizideinsatz sind Insekten und Kleintiere, die durch die Gifte getötet werden. Durch die Bewässerung werden Pestizide dann auch ins Grundwasser und in die Umwelt gespült.
Ernte
Die Baumwollernte findet in wohlhabenden Ländern wie den USA seit Jahrzehnten maschinell statt, aber im Rest der Welt ist die Baumwollernte häufig noch Handarbeit, wie auf dem Bild unten aus Indien zu sehen. Die Arbeit ist dabei schweißtreibende Knochenarbeit, die häufig noch von Kindern oder Zwangsarbeitern durchgeführt wird. Besonders bekannt dafür ist Usbekistan.