Infos für Lehrkräfte
Hey! Du bist Lehrer*in und möchtest eine Unterrichtseinheit zum Thema “Repair, Reuse, Recycle” zu machen?
Schau dir doch gerne den didaktischen und fachlichen Steckbrief an und lass dich durch den Teaser inspirieren, die Lernumgebung in deinen Unterricht einzubetten.
Aussortierte Kleidung in den Müll?! – Muss das sein?!
Die Fragestellung spricht das Nachhaltigkeit-Prinzip “Repair, Reuse, Recycle” an, bei dem Kleidung möglichst lange im Wertstoff-Kreislauf gehalten werden soll.
Es soll vermieden werden, Kleidung als Müll zu verbrennen und stattdessen zunächst versucht werden eine Reparatur vorzunehmen, es auf dem Zweitmarkt zu verkaufen oder es zu recyceln.
Alphabetisch geordnet:
Fasern: Fasern sind fein, dünn und fadenähnlich. Aus ihnen können neue Stoffe hergestellt werden.
Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit bedeutet, dass wir verantwortungsbewusst mit der Natur umgehen. Die Umwelt soll nicht durch verschmutzes Wasser, Abgase, Müll oder die Verschwendung von Ressourcen zerstört werden. Es geht darum die Umwelt zu schützen, zerstörende Faktoren zu minimieren und somit ein gutes Klima für die zukünftigen Generationen zu schaffen.
Recycling: Recycling ist das Englische Wort für Wiederverwertung. Das bedeutet, dass Gegenstände zerkleinert werden und aus ihren Materialien neue Gegenstände gemacht werden.
Repair: Das Wort repair kommt aus dem englischen und bedeutet Reparatur oder Ausbesserung. Auf deine getragenen Klamotten bezogen bedeutet dies also, dass du sie mit Hilfe von verschiedenen Materialen reparieren kannst (beispielsweise mit Flicken).
Reuse: Das englische Fachwort reuse bedeutet Wiederverwendung. Es beschreibt einen Prozess, bei dem Materialien, wie Kleidung, erneut genutzt werden, um so die Natur zu schonen. Durch die Wiederverwendung von Kleidung können nämlich Rohstoffe, wie Baumwolle oder Kunststoff, gespart werden. Außerdem verringert sich die Umweltbelastung, welche mit der Produktion von neuer Kleidung verbunden ist. Somit unterstützt reuse die Nachhaltigkeit!
Second Hand: Kleidung aus zweiter Hand.
Steigende Wiederverwendungsquoten innerhalb der Verwertungsunternehmen von 54% (2015) zu 62% (2018)
Wiederverwendungsquote: (vgl. BVSE Alttextilstudie 2020, S.24)
– Wiederverwendung: 54% (2013), 62% (2018) → Zunahme
– Weiterverwendung Putzlappen: 21% (2013), 14% (2018) →Abnahme
– Verwertung (Recycling): 17% (2013), 12% (2018) →Abnahme
– thermische Verwertung: 6% (2013), 8% (2018) → Zunahme
– Abfälle zur Beseitigung: 2% (2013), 4% (2018) → Zunahme
“Die am häufigsten angegebenen Gründe, warum Kleidung ausrangiert wird, sind Verschleiß (92 Prozent der Befragten) oder weil die Kleidung nicht mehr passt (72 Prozent der Befragten, Mehrfachnennungen waren möglich).” (Greenpeace 2015, S.3). Diese Website von Greenpeace erläutert Fakten anhand mehrerer Umfragen zu dem Umgang mit Kleidung. Die Studie zeigt auf, wieviele der befragten Personen ihre Kleidung wegschmeißen, reparieren oder verkaufen bzw. verschenken.
Grundsätzlich wird darauf hingewiesen, wenn neue Kleidung gekauft wird, dass diese sauber produziert und somit langlebig sein sollte (vgl. ebd., S.7). Kleidung soll sich laut der Organisation Greenpeace nicht zu einem Weg-Werf-Artikel entwickeln (vgl. ebd., S.7).
- Die Qualität des Recyclings hat in den letzten Jahren abgenommen. Es wird zunehmend mehr Kleidung verbrannt (thermische Verwertung), statt eine stoffliche Verwertung vorzunehmen. Recycling wird mit Nachhaltigkeit verbunden, durch Faktoren wie Fast Fashion, nimmt jedoch die zu recycelnde Menge zu und die Qualität des Recyclings fortlaufend ab. (vgl. BVSE Alttextilstudie 2020, S. 23)
- “Denn auch Recycling ist mit Aufwänden verbunden, die wiederum in Umweltbelastungen resultieren.” (Schäfer 2021, S.43) Diese Position hinterfragt inwiefern Recycling immer sinnvoll ist, da bei dem Prozess des Recyclings Umweltschädigungen passieren.
Das Schaubild dient der Zusammenfassung und hilft die Verknüpfungen der einzelnen Prozesse miteinander zu erkennen. Diese Visualisierung kann ebenfalls genutzt werden, um die gelernten Inhalte kompakt für den weiteren Schulverlauf nutzen zu können.
Aussortierte Kleidung in den Müll- Muss das sein?! – Repair, Reuse, Recycle
Diese provokante Fragestellung soll die Diskussion über weitere Möglichkeiten zur Weiterverwendung von Kleidung bei den Kindern anregen.
Aussortierte Kleidung in den Müll- Muss das sein?! – Repair, Reuse, Recycle
Diese provokante Fragestellung soll die Diskussion über weitere Möglichkeiten zur Weiterverwendung von Kleidung bei den Kindern anregen.
Der zentrale Inhalt spaltet sich in die, in dieser Lernumgebung behandelten, drei Prozesse: Repair, Reuse, Recycle
Repair:
Welche Möglichkeiten gibt es Kleidung reparieren zu lassen oder selber zu reparieren?
Welche Vorteile hat Reparieren von Kleidung?
Reuse:
Welche Möglichkeiten gibt es Kleidung wiederzuverwenden?
Welche Möglichkeiten gibt es für mich Second-Hand Kleidung zu erwerben?
Wie kann man selber aktiv werden? (Flohmarkt, Vinted,..)
Recycle:
Wie wird Kleidung recycelt?
Was sind Fasern?
Was ist Recycling?
Was ist der Nutzen von Recycling?
Wann recycelt man Klamotten?
Welche Möglichkeiten des Recyclings gibt es?
Die Lernenden…
… erkennen “Repair, Reuse, Recycle” als Möglichkeiten, aussortierte Kleidung nachhaltig wiederzuverwenden, indem sie deren Vorteile kennenlernen und die zugrunde liegenden Prozesse voneinander abgrenzen.
…fördern ihre Sozial- und Handlungskompetenz, indem sie die mögliche Handlungsmöglichkeiten zum nachhaltigen Umgang mit Kleidung erarbeiten (z.B. Flohmarkt, Vinted, Anleitung zum reparieren).
… kennen den Prozess des Recylens, indem sie den dazugehörigen Sachtext lesen und ihr Wissen in einem Lernspiel überprüfen.
… können die verschiedenen Zustände der Kleidung den unterschiedlichen Methoden: “Repair, Reuse, Recycle” zuordnen, in dem sie den nachfolgenden Prozess von dem Zustand der Kleidung anhängig machen.
Die Gegenwartsbedeutung dieses Inhaltes liegt in der nachhaltigen Nutzung der Klamotten. In der heutigen Zeit spielt Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen eine große Rolle. Auch Kinder werden schon früh mit negativen Auswirkungen von übermäßigem Konsum konfrontiert, die vorallem für die Umwelt einen großen Schaden verursacht. Diese Abfallwirtschaft verursacht, dass Kleidung eine geringe Nutzungsdauer hat und Ressourcen verschwendet werden. Eine Kreislaufwirtschaft wird in der Gegenwart, sowie in der Zukunft benötigt. Es geht darum, die Kleidung möglichst lange zu erhalten und somit Ressourcen einzusparen.
Die Zugänglichkeit des Lerngegenstandes wird zum Einen durch die Maskottchen gewährleistet, da diese einen durch die Lernumgebung begleiten. Sie bieten einen guten Zugang zu den zunächst komplex erscheinen Themenbereichen “Repair, Reuse und Recycle”. Außerdem werden die Prozesse “Repair, Reuse, Recycle” durch alltägliche Szenarien (wie beispielsweise das Verkaufen einer zu kleinen Hose) für die Schüler*innen zugänglich gemacht. Des Weiteren wird durch die auditive Unterstützung schwieriger Texte ein besser Zugang für anspruchsvolle Inhalte gewährleistet. Dadurch wird der Schwierigkeitsgrad einiger Texte gesenkt. Gleichzeitig kann der Schwierigkeitsgrad durch das Wählen “leichter” und “schwieriger” Texte und Aufgaben gewählt werden.
Zuletzt wurde auf gendersensible Sprache geachtet, die allen Kindern einen Zugang ermöglicht. Außerdem erleichtern QR-Codes und die Verlinkungen zwischen den Seiten ein leichtes Navigieren zwischen den Seiten.
Der Klimawandel ist ein sehr aktuelles Thema und beschäftigt schon Kinder. Durch die nachhaltige Nutzung von Kleidung können Ressourcen geschont und CO2-Emissionen eingespart werden. Die Schüler*innen erkennen die Relevanz des nachhaltigen Umgangs für die nachfolgenden Generationen sowie ihr eigenes Leben.
Anhand dieser Lernumgebung lernen die Schüler*innen exemplarisch den Prozess des Recyclings anhand von Kleidung kennen. Dieser Prozess lässt sich exemplarisch am Gegenstand Kleidung erarbeiten und auf andere Inhalte wie das Recycling von Plastik übertragen. Der ressourcenschonende und nachhaltige Umgang lässt sich vom Gegenstand Kleidung ebenfalls auf andere Gegenstände übertragen.
DAH NAWI 4: Konsequenzen aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen für das Alltagshandeln ableiten
Die SuS können…
- die Notwendigkeit eines verantwortlichen Umgangs mit der Natur unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit begründen
- aus diesen Erkenntnissen eigene Verhaltenskonsequenzen für den Alltag ziehen
DAH GEO 4: Ordnungsmuster
Die SuS können…
- an überschaubaren Beispielen Beziehungen von Menschen zu ihrer Umwelt beschreiben und einfache Beziehungsmuster darstellen (z.B. wie wir Naturgrundlagen nutzen)
DAH TE 5: Technik kommunizieren
Die SuS können…
- Anleitungen lesen, verstehen und umsetzen sowie einfache Anleitungen selbst verfassen
DAH SOWI 1: An ausgewählten gesellschaftlichen Gruppen partizipieren
Die SuS können…
- gemeinschaftliches Leben gestalten (z.B. in der Klassengemeinschaft) unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der einzelnen Mitglieder der Gemeinschaft -> Klassenflohmarkt
TB SOWI 3: Das Gemeinwohl
Die SuS können…
- Fallbeispiele zur Umweltpolitik, über Armut und Reichtum sowie zur Generationengerechtigkeit unter Kriterien der Nachhaltigkeit beurteilen
TB SOWI 4: Kinder als aktive Konsumenten
Die SuS können…
- Kaufentscheidungen unter Berücksichtigung der verfügbaren Mittel interpretieren
- den Verkauf von Gütern planen, durchführen und beurteilen
- ökologische und soziale Folgen des Konsums analysieren sowie Tauschgeschäfte nach Kriterien der Gerechtigkeit bewerten
Eine Differenzierung der Lernumgebung wird durch auditive Unterstützung von Texten gewährleistet. Außerdem werden Angebote gemacht einen Inhalt weiter zu vertiefen.
Die Aufgabenstellung werden in ihrem Anforderungsniveau differenziert. Gleichzeitig dienen Tipps und Worterklärungen dazu einen Inhalt zu verstehen.
Außerdem gibt es Lernspiele mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus.
Haddick/ Anna (2018): Nachhaltige Geschäftsmodelle in der Modebranche. In: Heinrich/ Peter (Hrsg.): CSR und Fashion.Nachhaltiges Management in der Bekleidungs- und Textilbranche. Berlin: Springer Gabler, S.107-120.
Kronawitter, Tobias (o.D.): Kleidung reparieren. Kaputt.De. Abgerufen am 13. Januar 2023, von https://www.kaputt.de/kleidung/
Mumme, Thorsten (2020): Rekord beim Textilmüll:Jeder Deutsche wirft jährlich 4,7 Kilogramm Kleidung weg. Verlag Der Tagesschau GmbH. https://www.tagesspiegel.de/impressum-tagesspiegel-online-471039.html, letzter Zugriff: 20.01.2022
(o.A.) (2022): Löcher stopfen ohne Nadel und Faden. T-Online. Nachrichten Für Deutschland. Abgerufen am 13. Januar 2023, von https://www.t-online.de/heim-garten/haushaltstipps/id_67105930/socken-stopfen-leicht-gemacht-anleitung.html
Postma/Martine (2021): Repair Café. Über. Abgerufen am 13. Januar 2023, https://www.repaircafe.org/de/ueber/
https://www.die-bremer-stadtreinigung.de/abfallwirtschaft/abfallarten/textilien-und-schuhe-23386
Bildquelle: http://sorema.it/de_DE/applications/other-recycling-solutions/fiber-recycling-ropes-woven-non-woven/
BVSE Alttextilstudie (2020): https://www.bvse.de/dateien2020/1-Bilder/03-Themen_Ereignisse/06-Textil/2020/studie2020/bvse%20Alttextilstudie%202020.pdf, letzter Zugriff am 20.01.2023
Greenpeace (2015): Wegwerfware Kleidung. URL: https://www.greenpeace.de/publikationen/20151123_greenpeace_modekonsum_flyer.pdf, letzterZugriff am 20.01.2023
Schäfer, Philipp (2021): Recycling-ein Mittel zu welchem Zweck? Modellbasierte Ermittlungen der energetischen Aufwände des Metallrecyclings für einen empirischen Vergleich mit der Primärgewinnung. Wiesbaden: Springer Spektrum.